Am Wasser
Die Sonne wirft Glitzer, das Grün strahlt. Das Wasser gurgelt und plätschert, darüber surren Myriaden von Insekten. Ein Fischreiher segelt vorüber, ganz majestätisch. Seehr schön. Und besser hier als am Teich vom Rottenmünster. Dort hat einer den ganzen Teich geleert, das konnte nicht mal die Ordensschwester verhindern, die bisweilen schwarz drohend am Ufer stand und verjagte.
In diesem Kanal zwischen Felswand und Wald, Himmel und Flußbett darf er.
Ich sitze auf den Steinen am Ufer und gucke, und der Blick sinkt und wird immer kleiner. Zwischen den Steinen steht Wasser. In solch einem Minitümpel dreht es sich im Kreis, um einen kleinen Kiesel herum, der geformt ist wie ein Tafelberg. Und im Strudel drehen sich winzig kleine Pünktchen, Sand, oder Erde, oder Kleinstlebewesen. Und ich stelle mir vor, wie die Welt für sie aussieht. Für die ist dieser Tümpel ist eine ganze Welt, und der kleine Kiesel ein Koloss. Die Lache ein Ozean, das Blätterdach darüber die dunkle Weite des Universums.
Wasser. Wo alles begann.
Tröstlich. So lange es so etwas gibt, ist nicht alles verloren.
Vom Einzeller im Wasser zum Kriechen an Land. Weshalb sollte sich das nicht wiederholen lassen. Die Vorzeichen wären anders, freilich. Vielleicht wären dann alles Zyklopen, oder Zweibeiner sähen aus wie die Olchies.
Ach – müßig. Und am Ende doch nicht wirklich erquicklich.
Ich will ein Ende schließlich gar nicht denken.