Wistleblowing

Ich habe eine Geschichte gehört. Sie spielte sich vor einigen Jahren in Rottweil ab. Eine Mauschelei, bei der es um Immobilien und viel Geld ging. Einer gewann, zu Lasten und mit dem Segen der Stadt - es war einer der ihren, der den Gewinn einstrich. Beraten wurde hinter verschlossenen Türen und unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Selbst die Gemeinderät*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen, die mit dem Fall konfrontiert waren und mitunter empört über die Vorgehensweise, durften nichts sagen, sich nicht einmal gegen öffentliche Anschuldigungen wehren. "Vertraulich" ist vertraulich; das hat man unterschrieben. Wer sich daran nicht hält, macht sich strafbar, selbst wenn der Vorgang, um den es geht, das Geheimnis, strafbarer ist als die Preisgabe, und durchaus von öffentlichem Interesse.
Deshalb gibt es wistleblowing. Und das finde ich richtig. Und ich finde es empörend, dass Julian Assange noch immer in Haft und so übel beleumundet ist. Der hat eine gute Sache angestoßen. Diese mir zugetragene Geschichte gehörte an die Öffentlichkeit!