Zu "Autofeindliche Politik"
Es geht nicht um Feindschaften, es geht um Anpassungen an veränderte Bedingungen.
Die Leserbriefschreiber beklagen, dass in Rottweils Innenstadt weniger los sei als früher. Läden haben geschlossen. Das ist überall zu beobachten und größtenteils eine Folge des Onlinehandels. Umwege sind auch nicht neu - wegen Baustellen, jetzt zusätzlich wegen des Verkehrsversuchs. Auch müssen Städte sich auf ein sich änderndes Klima einstellen. Das bedeutet ua mehr Grün, weniger Verkehr.
Autoverkehr ist nicht = „was los“. Und Leerstand ließe sich auch gut als Wohnraum nutzen. Wo gewohnt wird, ist auch Leben. Der Onlinehandel wird schließlich nicht verschwinden.
Prinzipiell ist nicht schlecht, neue Wege zu ver-suchen. Selbstverständlich ist Rottweil als Kreisstadt auch dem Umland verpflichtet. Ich kenne Wohnen im Ortsteil wie auch in der Stadt. Beides hat Vor-und Nachteile. Aber wer dörflich im Grünen wohnen will, kann nicht erwarten, dass er in der Stadt, wo das „Grün“ der öffentliche Raum ist, bis vor die Ladenkasse fahren kann. Das vielbetonte „Brauchen“ des Autos auf dem Land ist auch ein Wollen: anstatt autogerechte Städte einzufordern, könnte man zb auch Rufbusse und Bringdienste verlangen. Und weshalb soll in Rottweil nicht gehen, was den Leserbriefschreibern in VS möglich ist – ausserhalb der Kernstadt zu parken und zu Fuß hineinzugehen. Natürlich ist Flanieren in Villingen ergiebiger, in der Doppelstadt wohnen mehr drei Mal so viele Leute. Nach VS fuhr man früher schon, wenn einem in RW das lokale Angebot zu wenig erschien. Bekommen kann man auch hier alles, was es zum Dasein braucht.
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