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Ein Bauantrag

Fürs Kind-sein in der Stadt
copyright Rottweil ist überall

Es mag nicht der beste Zeitpunkt sein - die Zeit des fröhlichen Spielplatzsandelns ist bald vorüber. Im Rumgucken ist Advent.  Aber nach dem Sommer ist immer auch VOR dem Sommer, das nächste Jahr bringt wieder schöne Tage. Und die Mühlen von Politik und Verwaltung mahlen bisweilen langsam. Ich kalkuliere mit ein bisschen Vorlauf.

„Rottweil hat 50 Brunnen zu versorgen“, sagte mir erst im Juli der Herr im Rathaus, der dafür zuständig ist.

Das sind doch hervorragende Voraussetzungen für einen Spielplatz mit Wasserzugang und – spielen. Städte mit weniger Brunnen haben so was - tolle Anlagen mit Gräben und Rädern, Pumpen und Kanälen, Sand und Rindenmulch und Erde. Ich meine, wir kennen alle Spielplätze der Stadt; einen mit Wasser haben wir – außer im Freibad, und der gehört nicht in die Liste der frei zugänglichen Spielplätze - nicht entdeckt.

Am Nägelesgraben fließt zwischen Grünstreifen und Busbahnhof ein hübsches Rinnsal, oben am Zufluss eingefasst in Stein und Pflaster, unten naturnah bepflanzt, und – mit ein bisschen Abstand – sich durch blühende Schotterwiesen schlängelnd. Nasse Füße sind erlaubt, Bauen nicht, so viel ist sicher.

Selbstverständlich sind die Blumen nicht zum Pflücken und der Kies nicht zum Bauen da. Wenn was herausgerissen wird, dann nicht von den Kindern. Das habe ich zumindest noch nie gesehen, und wir sind oft da. Aber was für ein städtebaulicher Irrsinn ist das: das Sandelzeug ist im Gepäck, im Zweifel auch Gummistiefel und Matschhose. Und dass Wasser und Sand zusammengehören, und alles mit Erde vermischt eine wunderbare Matschepampe gibt, das weiß jedes Kind. Und die allermeisten lieben das auch. Hat sich einer der Stadtplaner mal vorgestellt, wie schwer das sein kann, ein spielendes Kind davon abzuhalten, zusammenzubringen was zusammengehört? Der Sand will in den Bachlauf und unter irgendeiner Hecke wird Baumaterial gesucht. Hat sich einer der Verantwortlichen  mal Gedanken darüber gemacht, was für eine Zumutung dies dicke rote „STOP!“ für Eltern bedeutet?

Es wäre ein – stelle ich mir vor – überschaubarer Aufwand, aus dem Bachlauf ein Wasserspiel zu machen. Ist ja alles schon da.

Man müsste nur wollen, und weggehen von dem ´nimmt man in die Planung 2028 mit rein´. Es gibt auch heute Kinder, die daran Freude hätten. Und man dürfte ein Mal NICHT so konsequent und alles überlagernd jegliches Trachten aufs touristische Wohlbefinden und schmucke Aussehen anlegen.

Die Bushaltestelle nebenan ist wirklich adrett. Grün überdacht, bunt, ein cooles Klohäuschen, ein stattlicher Rottweiler, schöne Bilder. Gut gelungen, echt wahr. Die Kinder reiten ab und zu auf dem Rottweiler und spielen und bauen im Übrigen glatt dran vorbei.  Tourist und Kind sind sich überhaupt nicht gegenseitig im Weg.

Und wenn einer sich doch stören sollte an Geschrei und wildem Treiben, an bis zu den Knöcheln in der Matschepampe steckenden Füßen und an dreckverspritzten Klamotten, wenn ihm zuwider liefe, dass er halt nicht an einem parkähnlichen Areal aussteigt, sondern bei einem Spielplatz, dann sei ihm empfohlen, er möge einfach weggucken. Das müssen die Kinder und Eltern nämlich auch, wenn weiter unten an dem weit profaneren Klocontainer die Schlange niemals zu Ende ist und Tourist um Tourist herauskommt und die nassen Hände in der Luft wedelt. Man ist nicht in einem Freilichtmuseum. Man ist in einer bewohnten Stadt.

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