Zum Fest
Noch ein Mal schlafen müssen wir,
dann steht das Christkind vor der Tür.
Hinter der Türe, von Kind zu Kind, stellt sich die Frage, wie es denn aussieht, das Christkind. Ist es klein und licht, mit leichten Schwingen? Oder sitzt es neben einem bärtigen Mann im Schlitten, voran ein rotnasiges Rentier, das den ganzen weiten Weg von Lappland zieht? Oder ganz anders?
Egal eigentlich, denke ich.
Wenn allerorten beinah gleichzeitig eines Babys gedacht wird, das arm in fernem Land und doch für Großes und Außergewöhnliches geboren ist, drum Zuwendung und Gehör verdient, und wenn mit diesem Bild Liebe und Frieden beschworen wird, dann habe ich dagegen nichts.
Dann ist´s egal, wie es aussieht und unterwegs ist. Dann kommt es noch nicht mal wirklich auf den tatsächlichen Wahrheitsgehalt an. Dann ist es auch egal, ob ich mir ein Kreuz um den Hals binde oder Blumen ins Haar stecke.
Dann singt alles "Love and Peace", und so will ich´s jetzt auch halten, drei Tage lang, oder gar bis ins neue Jahr hinein.
Make love, not war.
Ich will´s bejubeln und beschwören.
In diesem Sinne
Frohes Fest